Inside.it.ch News RSSEin Sturm der Empörung tobte durch den (Boulevard-)Blätterwald, als Kate Middleton, die Prinzessin von Wales, ein nachträglich bearbeitetes Foto von sich veröffentlichte. Medien rund um den Globus thematisierten die Bildmanipulation und schrieben von Schummelei und Glaubwürdigkeit, die der Palast dadurch einbüsse.Mit Verlaub, das ist massiv übertrieben. Ich verstehe ehrlich gesagt die Aufregung nicht mal. Es ist ja nicht so, als wären Retuschen an Fotos von prominenten und weniger prominenten Menschen etwas völlig Neues – insbesondere dann nicht, wenn es um Bilder aus dem britischen Königshaus geht. Kaum irgendwo sonst gibt es mehr Schein als Sein.Photoshop-Korrekturen sind kein DramaNatürlich ist es nicht besonders clever, das Foto so zu bearbeiten, dass die Manipulationen spätestens beim zweiten Hinsehen erkannt werden. Und ja, ich halte es auch für unsouverän vom Palast, die Publikation des unretouchierten Originals zu verweigern. Ein Drama sind Photoshop-Korrekturen in Zeiten von generativer KI nun wirklich nicht.Nichts gegen Photoshop, aber mit generativer KI ist es viel einfacher, irreführende oder manipulative Bilder und Videos herzustellen. Statt über Kate Middletons nachträglich bearbeitete Hand zu diskutieren, wäre eine öffentliche Debatte über KI-Bilder, mit denen gezielt Desinformation betrieben wird, viel wichtiger – und notwendiger denn je. Doch genau diese vermisse ich hierzulande sowohl in den Massenmedien, als auch in der Politik.Was lässt sich also tun, um die Medienkompetenz von Bürgerinnen und Bürgern zu stärken?Kennzeichnungspflicht für KI-Bilder nötigEs ist höchste Zeit, dass mit generativer KI erstellte Bilder mit entsprechenden Wasserzeichen versehen werden, die wenigstens die grossen sozialen Netzwerke auslesen und die geposteten Fotos automatisiert als "KI-generiert" kennzeichnen können.Ich halte eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Bilder auf allen Kanälen für absolut zwingend. Mit solchen Inhalten lässt sich viel mehr Schaden anrichten, als mit einer mit Photoshop wegretuschierten Falte. Das ist meiner Meinung nach der springende Punkt, der bei der aktuellen Diskussion leider untergeht.

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