Inside.it.ch News RSSPraktisch alle unsere elektronischen Geräte sammeln Daten. Bei Smartphones und anderen tragbaren Geräten haben wir uns längst daran gewöhnt. Wie Mozilla jetzt aber herausgefunden hat, tragen auch zahlreiche Autohersteller Informationen über ihre Nutzerinnen und Nutzer zusammen. Dabei sammeln die Fahrzeuge zahlreiche Daten, die eigentlich niemanden etwas angehen.Insgesamt 25 Fahrzeughersteller hat die Stiftung für die Rechte von Inter­net­nutzern überprüft und dabei festgestellt, dass alle ihre Tests zum Schutz der Privatsphäre von Verbrauchern nicht bestanden haben. "Privacy Not Included", warnt Mozilla auf seinem Blog. Die Organisation schreibt, dass Autohersteller vermutlich viel mehr als Standortdaten, Fahrgewohnheiten, Browserverläufe und Musikvorlieben sammeln und kommerziell verwerten.Heikle Daten nicht verschlüsseltEinige Hersteller verarbeiten gemäss Mozilla auch sehr persönliche Daten, wie zum Beispiel über sexuelle Aktivitäten, den Einwanderungsstatus, die Haut­farbe, den Gesichtsausdruck, das Gewicht, die Gesundheit und teilweise sogar genetische Informationen. Dabei werden diese Daten nicht nur vom Fahrer, sondern teilweise auch vom Beifahrer erhoben.Laut Mozilla geschieht dies mit Hilfe von Sensoren, Mikrofonen, Kameras, Telefonen und anderen Geräten, die die Nutzer mit ihren Autos verbinden. Besonders erschreckend dabei: Keiner der Hersteller hält es für nötig, die im Fahrzeug gespeicherten persönlichen Daten zu verschlüsseln.Sammelwut bei NissanBesonders negativ sticht der japanische Automobilhersteller Nissan hervor. In seiner Datenschutzerklärung gibt der Hersteller offen zu, dass Daten zur Gesundheit, Genetik und zu sexuellen Aktivitäten gesammelt werden. Dazu speichert das Unternehmen "Präferenzen, Eigenschaften, psychologische Trends, Neigungen, Verhaltensweisen, Einstellungen, Intelligenz, Fähigkeiten und Eignungen" von Lenkerinnen und LenkernDoch damit nicht genug: Gemäss seiner eigenen Datenschutzerklärung behält sich Nissan ausdrücklich vor, diese Daten auch weiterzugeben und zu ver­kaufen. Nicht viel besser schneidet gemäss Mozilla der Volkswagen-Konzern ab. Neben Alter und Geschlecht interessiert sich das Unternehmen auch für das Fahrverhalten.Daten werden weitergegeben oder verkauftToyota stellt die Geduld seiner Kunden mit sagenhaften 12 Daten­schutz­erklärungen auf die Probe und Kia ist an Informationen zum Sexualleben der Passagiere interessiert. Während 21 der untersuchten Autohersteller angaben, dass sie Kundeninformationen mit Dienstleistern, Datenmaklern und dergleichen teilen, sind 6 sogar dazu berechtigt, die persönlichen Informationen zu verkaufen.Gemäss 'Heise' haben sich einige der getesteten Hersteller eigene Daten­schutz­grundsätze auferlegt. Doch wenig verwunderlich hält sich keiner an diese freiwillige Verpflichtung. Als Grund dafür dürften vor allem finanzielle Motive verantwortlich sein.

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